Weidemanagement auf Gut Heinrichshof
Veröffentlicht am 18.7.2018, geschrieben von Stefan Seyfarth
Auf Gut Heinrichshof haben alle 6 Offenstallgruppen mehrere Wechselweiden. Im Idealfall sind es mindestens 4. Insgesamt stehen für 80 Pferde ca. 16 ha Weidefläche zur Verfügung. Gerade in diesem dürren Sommer zeigt das Wechselweidensystem viele Vorteile:
Nachteilig sind die ersten erhöhten Investitionskosten (Zaunmaterial). Zudem macht das Sicherstellen des Stromflusses mehr Arbeit, als wenn es nur einen Außenzaun gibt.
Auf der Drohnenaufnahme sieht man, dass Weide A und C abgefressen werden. Weide B bleibt geschlossen, bis die Gräser aussamen. Dadurch werden Weide A und C durch die in der Mitte liegende Weide teilweise natürlich nachgesät (es ist erstaunlich, wie weit die Samen bei passender Windrichtung fliegen :-).
Weide D und E wurden letztes Jahr als Letztes genutzt und werden daher diesen Sommer auch als letzte Weide geöffnet (Ende Juli und August). Dadurch dürfen diese Weideflächen sich besonders lange erholen. Auf den nächsten beiden Fotos sieht man eine Weide, die erst Anfang Juli geöffnet wurde. Ein Aussamen der Obergräser war möglich und auch Blühpflanzen können sich bei einer späteren Nutzung der Weide entwickeln.
Durch die Dürre hat man bei uns dieses Jahr richtiges Steppengras auf den Weiden, welche erst im Juli und August geöffnet werden. Ohne die Wechselweiden wären die Weideflächen schon komplett abgefressen. Auch fressen die Pferde dieses „Heu am Stiel“ nicht so schnell wie das junge, sehr energiehaltige Gras. Die Pferde haben bei uns dadurch im Hochsommer meist eine gute Figur.
Durch das Wechselweidensystem kann die abgegraste Weidefläche relativ rasch gepflegt werden. Wir schleppen und mulchen bei Bedarf und fahren, falls vorhanden, Mistbokashi auf die abgeweideten Flächen. Zudem werden die Weiden direkt im Anschluss mit Effektiven Mikroorganismen („EM“) gepflegt. Im Frühjahr und Herbst werden die Weideflächen zudem mit EM und BioAktiv besprüht.
Abhängig von der zur Verfügung stehenden Weidefläche sind die Weidezeiten gruppenspezifisch verschieden. Es gibt drei Gruppen mit Nachtweide, eine Gruppe mit 24 Weidezugang und 2 Gruppen mit Weidezugang von 2,5 – 4 Stunden.
Somit ist es möglich, selbst bei kleiner Fläche 4 Wechselweiden anzubieten. Als Beispiel kann hier das Paddock Trail 1 (10 Pferde) mit 1,7 ha Weidefläche genannt werden. Auf dem nächsten Bild sieht man die rechte Weide des Paddock Trail 1, auf der die Pferde aktuell stehen. Ab August wird die linke Weide nebenan geöffnet, welche die letzte von vier Weiden ist. Im Paddock Trail 1 stehen auch einige Pferde, die nicht so viel Gras vertragen. Gerade für diese Pferde ist das ausgewachsene Gras besonders wertvoll.
Im Übrigen ist die Unterteilung oder Umrandung der Weiden durch eine Baum- oder Buschreihe eine große Aufwertung. So stellt die Baumreihe auf dem oberen Bild nicht nur einen Rückzugsraum für Kleinstlebewesen dar, sondern es bleibt auch ein ca. 1,5 m breiter Streifen mit aussamenden Gräsern stehen. Zudem ist nachgewiesen, dass Bäume den Boden durch die Durchwurzelung und den Laubeintrag nachhaltig verbessern.
Weidemanagement auf Gut Heinrichshof
Veröffentlicht am 18.7.2018, geschrieben von Stefan Seyfarth
Auf Gut Heinrichshof haben alle 6 Offenstallgruppen mehrere Wechselweiden. Im Idealfall sind es mindestens 4. Insgesamt stehen für 80 Pferde ca. 16 ha Weidefläche zur Verfügung. Gerade in diesem dürren Sommer zeigt das Wechselweidensystem viele Vorteile:
Nachteilig sind die ersten erhöhten Investitionskosten (Zaunmaterial). Zudem macht das Sicherstellen des Stromflusses mehr Arbeit, als wenn es nur einen Außenzaun gibt.
Auf der Drohnenaufnahme sieht man, dass Weide A und C abgefressen werden. Weide B bleibt geschlossen, bis die Gräser aussamen. Dadurch werden Weide A und C durch die in der Mitte liegende Weide teilweise natürlich nachgesät (es ist erstaunlich, wie weit die Samen bei passender Windrichtung fliegen :-).
Weide D und E wurden letztes Jahr als Letztes genutzt und werden daher diesen Sommer auch als letzte Weide geöffnet (Ende Juli und August). Dadurch dürfen diese Weideflächen sich besonders lange erholen. Auf den nächsten beiden Fotos sieht man eine Weide, die erst Anfang Juli geöffnet wurde. Ein Aussamen der Obergräser war möglich und auch Blühpflanzen können sich bei einer späteren Nutzung der Weide entwickeln.
Durch die Dürre hat man bei uns dieses Jahr richtiges Steppengras auf den Weiden, welche erst im Juli und August geöffnet werden. Ohne die Wechselweiden wären die Weideflächen schon komplett abgefressen. Auch fressen die Pferde dieses „Heu am Stiel“ nicht so schnell wie das junge, sehr energiehaltige Gras. Die Pferde haben bei uns dadurch im Hochsommer meist eine gute Figur.
Durch das Wechselweidensystem kann die abgegraste Weidefläche relativ rasch gepflegt werden. Wir schleppen und mulchen bei Bedarf und fahren, falls vorhanden, Mistbokashi auf die abgeweideten Flächen. Zudem werden die Weiden direkt im Anschluss mit Effektiven Mikroorganismen („EM“) gepflegt. Im Frühjahr und Herbst werden die Weideflächen zudem mit EM und BioAktiv besprüht.
Abhängig von der zur Verfügung stehenden Weidefläche sind die Weidezeiten gruppenspezifisch verschieden. Es gibt drei Gruppen mit Nachtweide, eine Gruppe mit 24 Weidezugang und 2 Gruppen mit Weidezugang von 2,5 – 4 Stunden.
Somit ist es möglich, selbst bei kleiner Fläche 4 Wechselweiden anzubieten. Als Beispiel kann hier das Paddock Trail 1 (10 Pferde) mit 1,7 ha Weidefläche genannt werden. Auf dem nächsten Bild sieht man die rechte Weide des Paddock Trail 1, auf welcher die Pferde aktuell stehen. Ab August wird die linke Weide nebenan geöffnet, welche die letzte von vier Weiden ist. Im Paddock Trail 1 stehen auch einige Pferde, die nicht so viel Gras vertragen. Gerade für diese Pferde ist das ausgewachsene Gras besonders wertvoll.
Im Übrigen ist die Unterteilung oder Umrandung der Weiden durch eine Baum- oder Buschreihe eine große Aufwertung. So stellt die Baumreihe auf dem oberen Bild nicht nur einen Rückzugsraum für Kleinstlebewesen dar, sondern es bleibt auch ein ca. 1,5 m breiter Streifen mit aussamenden Gräsern stehen. Zudem ist nachgewiesen, dass Bäume den Boden durch die Durchwurzelung und den Laubeintrag nachhaltig verbessern.