Offenstallwissen

Offenstallwissen

​Hengste in der Gruppenhaltung

Veterinäramt Hannover fördert Offenstallhaltung

​Veröffentlicht am ​​​26.​​6.201​​​5

Am Institut Agroscope in der Schweiz wurde von Sabrina Briefer Freymond ein Artikel zur Gruppenhaltung von Hengsten veröffentlicht (www.agroscope.admin.ch/publikationen/einzelpublikation/index.html?lang=de&aid=30699&pid=30430). Hierbei geht es um einen mehrjährigen Versuch am Schweizerischen Nationalgestüt.


Sämtliche Hengste wurden nach ihrer Rückkehr aus der Deckstation jeweils in Nachbarboxen eingestallt, um sich schon einmal etwas kennenzulernen. Danach wurden sie ab dem Monat Juli auf einer Weide (Größe 4,5 ha) für 6 Monate zusammen gestellt. Man begann 2008 mit 4 Hengsten, 2009 wurden in der gleichen Periode 5 Hengste zusammengebracht, 2010 waren es 8 und 2011 sogar 10 Hengste auf derselben Weide.


Die Vorgehensweise war so, dass alle Hengste gleichzeitig auf die Weide gebracht wurden. (Dabei waren jede Menge Mitarbeiter mit Gerten und 1.Hilfe-Material). Die ersten 2 Tage wurde kontinuierlich gefilmt und überwacht, danach die nächsten 3 Wochen jeweils 5-6 Stunden pro Tag. Die ersten 30 Minuten waren ziemlich heftig mit vielen Drohgebärden, Ausschlagen, Beissen. Die negativen Interaktionen nahmen dann jedoch innerhalb der ersten 4 Tage sehr schnell ab. Danach entwickelten sich Freundschaften und positive Kontakte, wie Fellpflege, gemeinsam Dösen und Ähnliches.


Die Hengste, die während der Integrationsphase am meisten negative Interaktionen gezeigt haben, waren später die ranghohen Tiere. Die Klärung der Rangverhältnisse war erst nach 3 Monaten abgeschlossen. Die Schlussfolgerung dieses 4-jährigen Versuches ist, dass eine Gruppenhaltung von Hengsten möglich ist, wenn die Randbedingungen stimmen:

  • Die Weide muss groß genug und von anderen Pferden abgeschirmt sein.
  • Die Einzäunung muss genügend hoch sein.
  • Die Pferde sollten keine Hufeisen tragen.
  • Der Pferdehalter sollte über Kenntnisse zum Thema Integration in Pferdegruppen verfügen.
  • Bei Facebook kann man ein sehr sehenswertes Video von diesem Versuch finden.

    ​Hengste in der Gruppenhaltung

    Veterinäramt Hannover fördert Offenstallhaltung

    ​Veröffentlicht am ​​​26.​​6.201​​​5

    Am Institut Agroscope in der Schweiz wurde von Sabrina Briefer Freymond ein Artikel zur Gruppenhaltung von Hengsten veröffentlicht (www.agroscope.admin.ch/publikationen/einzelpublikation/index.html?lang=de&aid=30699&pid=30430). Hierbei geht es um einen mehrjährigen Versuch am Schweizerischen Nationalgestüt.


    Sämtliche Hengste wurden nach ihrer Rückkehr aus der Deckstation jeweils in Nachbarboxen eingestallt, um sich schon einmal etwas kennenzulernen. Danach wurden sie ab dem Monat Juli auf einer Weide (Größe 4,5 ha) für 6 Monate zusammen gestellt. Man begann 2008 mit 4 Hengsten, 2009 wurden in der gleichen Periode 5 Hengste zusammengebracht, 2010 waren es 8 und 2011 sogar 10 Hengste auf derselben Weide.


    Die Vorgehensweise war so, dass alle Hengste gleichzeitig auf die Weide gebracht wurden. (Dabei waren jede Menge Mitarbeiter mit Gerten und 1.Hilfe-Material). Die ersten 2 Tage wurde kontinuierlich gefilmt und überwacht, danach die nächsten 3 Wochen jeweils 5-6 Stunden pro Tag. Die ersten 30 Minuten waren ziemlich heftig mit vielen Drohgebärden, Ausschlagen, Beissen. Die negativen Interaktionen nahmen dann jedoch innerhalb der ersten 4 Tage sehr schnell ab. Danach entwickelten sich Freundschaften und positive Kontakte, wie Fellpflege, gemeinsam Dösen und Ähnliches.


    Die Hengste, die während der Integrationsphase am meisten negative Interaktionen gezeigt haben, waren später die ranghohen Tiere. Die Klärung der Rangverhältnisse war erst nach 3 Monaten abgeschlossen. Die Schlussfolgerung dieses 4-jährigen Versuches ist, dass eine Gruppenhaltung von Hengsten möglich ist, wenn die Randbedingungen stimmen:

  • Die Weide muss groß genug und von anderen Pferden abgeschirmt sein.
  • Die Einzäunung muss genügend hoch sein.
  • Die Pferde sollten keine Hufeisen tragen.
  • Der Pferdehalter sollte über Kenntnisse zum Thema Integration in Pferdegruppen verfügen.
  • Bei Facebook kann man ein sehr sehenswertes Video von diesem Versuch finden.